Self-Checkout- und Self-Scanning-Systeme

Self-Checkout-Systeme erfreuen sich im deutschen Einzelhandel wachsender Beliebtheit. Ihre Zahl hat in den letzten beiden Jahren kräftig zugenommen. Mehr als 11.000 Geschäfte bieten ihrer Kundschaft mittlerweile die Möglichkeit an, den Scan- und Bezahlvorgang selbst in die Hand zu nehmen, wie die EHI-Markterhebung 2025 zur Verbreitung von Self-Checkout-Systemen zeigt. Die meisten Märkte stellen stationäre Self-Checkout-Systeme (Selbstbediener- bzw. SB-Kassen) zur Verfügung, bei denen Kund:innen die Ware selbst scannen und bezahlen. Einige bieten das mobile Self-Scanning an. Hier scannt der Kunde die Artikel bereits während des Einkaufs mittels eines mobilen Erfassungsgeräts selbst. 

Mehr Self-Checkout als Self-Scanning

Die aktuelle EHI-Markterhebung mit Stand August 2025 zum Einsatz von Self-Checkout- und Self-Scanning-Systemen in Deutschland dokumentiert, dass mittlerweile in 10.366 Geschäften stationäre Self-Checkout-Kassen genutzt werden können und in 3.646 Geschäften Self-Scanning, entweder mittels Handscanner, per Einkaufswagen mit Scanner oder per App auf dem eigenen Smartphone, angeboten wird.

Im Vergleich zu 2023 ist die Anzahl der Einzelhandelsgeschäfte mit stationären Self-Checkout-Systemen in Deutschland um 143 Prozent gestiegen, bei mobilen Self-Scanning-Angeboten um 69 Prozent.

Lebensmittelhandel ist Vorreiter

Rund 60 Prozent aller Geschäfte mit stationären SB-Kassen sind im Lebensmitteleinzelhandel zu finden. Drogeriemärkte machen mittlerweile einen Anteil von 21 Prozent aller stationären SB-Kassen aus. Weitere 8 Prozent stehen in Baumärkten. Offensichtlich sind Lebensmittelgeschäfte, Drogeriemärkte sowie Bau- und Heimwerkermärkte aufgrund ihrer Kundenstruktur, Kundenfrequenz und Warenkorbgröße am besten für diese Art des Self-Checkouts geeignet und bieten hier die größten Vorteile für ihre Kund:innen.

Stationäre Self-Checkout-Kassen

Bei den stationären Self-Checkout-Systemen in 10.366 Märkten kommen derzeit insgesamt über 38.000 SB-Kassen zum Einsatz, fast zwei Drittel davon allein im Lebensmitteleinzelhandel. Setzt man die im Lebensmittelhandel im Einsatz befindlichen rund 25.000 SCO-Kassen in Relation zu den ca. 220.000 herkömmlichen Kassen, so wird schnell deutlich, dass SB-Kassen mittlerweile durch das Wachstum eine ansprechende Marktbedeutung in Deutschland haben. Hinzu kommt, dass sie weiter großes Marktpotenzial besitzen, da viele Lebensmittelhändler bei Umbauten oder Neueröffnungen mit Installationen planen und davon auszugehen ist, dass auch im Discountbereich noch weiteres Wachstum erfolgen wird.

Mobiles Self-Scanning

Mittlerweile wird in 3.646 Geschäften in Deutschland Self-Scanning angeboten, entweder mittels Handscanner (2.294 Geschäfte) oder per App mittels Smartphone (3.258 Geschäfte).

Barzahlung verliert an Bedeutung

Der Anteil der Geschäfte im Einzelhandel mit Barzahlungsmodulen an SCO-Kassen ist sowohl im LEH als auch im Gesamtmarkt rückläufig. Im Zuge veränderter Zahlungsgewohnheiten zu mehr unbaren Zahlungen – nicht zuletzt durch die Coronapandemie gefördert – hat sich auch das Zahlungsmittelangebot beim Self-Checkout verändert. Dadurch fällt es den Unternehmen leichter, auf Barzahlungsmodule am SCO gänzlich zu verzichten oder diese nur an wenigen Kassen anzubieten.

Auf den Gesamtmarkt bezogen können Kund:innen in 23 Prozent der Geschäfte mit SB-Kassen ihre Einkäufe an diesen bar bezahlen – im Lebensmitteleinzelhandel sind es 29 Prozent. Dagegen kann in über 57 Prozent der Bau- und Heimwerkermärkte mit SB-Kassen bar bezahlt werden. Drogeriemärkte hingegen akzeptieren ausschließlich bargeldlose Zahlungen an Selbstbedienungskassen.

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Über die EHI-Markterhebung 2025

Die Marktanalyse des EHI mit Stand August 2025 umfasst über 100 Unternehmen und Unternehmensgruppen, die aktuell Self-Checkout-Möglichkeiten in unterschiedlicher Ausprägung im Einzelhandel anbieten.

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Weiterführende Informationen

Das EHI Retail Institute hat 2014 zusammen mit mehreren Partnern die „Self-Checkout Initiative“ ins Leben gerufen. Sie verfolgt das Ziel, aktuelle Marktübersichten existierender Self-Checkout- und Self-Scanning-Systeme in Deutschland zu erstellen. Nicht berücksichtigt werden reine Self-Payment-Systeme, also Automaten, an denen Kund:innen ausschließlich den Bezahlvorgang, nicht aber den Registriervorgang selbst durchführen. Außerdem werden ausschließlich Installationen berücksichtigt, die auf Dauer angelegt sind. Daher bleiben einige wenige Geschäfte, die als Pilot- oder Testmärkte eingestuft werden können, bei der Zählung unberücksichtigt. Weiterführende Informationen finden Sie unter www.self-checkout-initiative.de.

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